Dienstag, 19. März 2024

Seit 1910 gibt es in Liekwegen eine Freiwillige Feuerwehr. Genauer gesagt, ist es der 18. September 1910 gewesen, als sich 35 Männer - nur Männer, denn eine Frauenquote gab es damals noch nicht - zusammenschlossen, um auch in unserem Ort dem verheerenden Element Feuer Einhalt gebieten zu können. Der Wehrführer nannte sich damals "Füerwehrhauptmann" und auch die "andern Kierls häbben komische Namens ä´hävt", wie zum Beispiel der Rüstmeister, der für die Instandhaltung des doch recht bescheidenen Löschgerätes zuständig war und mit dem heutigen Gerätewart zu vergleichen ist.

Zur Brandbekämpfung standen den Männern, die in eine Spritzenmannschaft, eine Wachmannschaft und in die Steigerabteilung unterteilt waren, eine kleine Spritze - handbetrieben natürlich - zwei Wasserkübel, Einreißhaken und ein Tau zur Verfügung. Erst zwei Jahre später, also 1912, wurde eine Schlauchhaspel beschafft.

Im Jahre 1943 bekam die Ortsfeuerwehr eine TS 8/8 mit einem Tragkraftspritzenanhänger. 1953 wurde ein neues Gerätehaus unter einer Turnhalle gebaut.

Ein richtiger Feuerwehrwagen wurde der Wehr im Rahmen eines Dorfgemeinschaftsfestes 1969 übergeben.

Dieser bekam 1975 sogar ein richtiges Funkgerät. 1978 wurde das Gerätehaus umgebaut, so dass eine eigene Fahrzeughalle und ein Aufenthaltsraum entstand. Bis 1976 hatte die Feuerwehr nur 3 Wehrführer. Danach wurde häufiger gewechselt, bis zum Jahre 1986. Hier wurde eine völlig neue Epoche eingeläutet. Ortsbrandmeister K.-H. Krämer hatte sich durchgebissen und 1992 endlich eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen, um die stark überalterte Einsatzabteilung mit neuen jungen Leuten aufzufrischen.

Durch die Jugendfeuerwehr kam frischer Wind in die Bude und das alte Löschfahrzeug erfreute sich, bei seiner - nicht ganz planmäßigen Ausmusterung - einer hohen Kilometerleistung. Aber auch Ärgernisse gestalteten von da ab die Geschichte und das Werden der Feuerwehr am Berg. Durch den hohen Altersunterschied war es für K.-H. Krämer nicht immer einfach, den rechten Tenor für alle zu treffen. So fand sich zum Beispiel eine recht konfliktfreudige Altersabteilung zusammen, die dann und wann sehr gerne Ihre Meinung betreffs der Verwaltung der Kameradschaftsgelder und deren Verwendung kritisiert.

Insgesamt jedoch hat sich die Jugendfeuerwehr bezahlt gemacht. Seit 1992 haben schon 14 Mitglieder den Weg in die Einsatzabteilung gefunden und es werden auch noch mehr werden. 1995 erhielt die Wehr ein neues TSF-W welches gegenüber dem alten LF 8 ein hundertprozentiges Plus an Ausrüstung aufweist: Die langersehnten Preßluftatmer sind darauf, sowie ein 500 l fassender Tank mit Schnellangriff.

Wenn in dieser Weise weitergearbeitet wird, besteht von Seiten der Ortswehr keine Gefahr für den Brandschutz in der Gemeinde Nienstädt.
Es sei hier noch erwähnt, dass das alte Gerätehaus mittlerweile von den Jugendlichen in Beschlag genommen wurde und nun komplett als "Jugendfeuerwehr Domizil" gilt. Hier schaltet und waltet komplett die Jugendfeuerwehr. Einzig der Schlauchturm wird noch häufig durch die Aktive Abteilung benutzt.

"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"

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